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Statement 

In meiner derzeitigen Arbeit forsche ich über die (fotografische) Sichtbarkeit bzw. Materialisierung von Strahlung, insbesondere von Radioaktivität. Die Verbindung von wissenschaftlichem Schreiben und künstlerisch-praktischer Arbeit inkludiert meine themenbezogene Recherche im Archiv und im Feld.

Meinem Verständnis von künstlerischer Forschung entsprechend, arbeite ich diskursiv und interdisziplinär. Im künstlerisch-bildgebenden Bereich verwende ich seriellen Methoden, inkludiere Untersuchungen des Mediums und Materials und reflektiere den Prozess. Es geht mir nicht nur darum, einzelne Kunstwerke zu kreieren, sondern den Blick auf das Unerforschte zu richten, außerhalb  der üblichen Zuordnungen und Präsentationsformate. Ziel ist hierbei, neues Wissen zu generieren, das sich an den bisher unerforschten Rändern meiner Untersuchungsgegenstände aufhält. 

Folgende Aspekte halte ich beim Vergleich des künstlerischen und wissenschaftlichen Prozesses für wichtig und fruchtbar: a) Das Experiment ist von Zufällen und sogenannten Fehlern gespeist, die durchaus nützlich sein können, besonders, wenn der Forschende/Kunstschaffende nur bedingt das Ziel kennt (vgl. Das Experimentalstem von Hans-Jörg Rheinberger). b) Der Forschungsprozess, der Forschende/Kunstschaffende und das Forschungsergebnis verhalten sich relational zueinander und letzteres kann daher nie als rein objektiv angesehen werden.​ c) Die strikte Trennung von Subjekt und Objekt ist im Forschungsprozess eher hinderlich und durch das Agentielle (vgl. Agentieller Realismus von Karen Barad) erweiterbar. 

Diese Punkte betonen die Ähnlichkeiten im wissenschaftlichen und künstlerischen Prozess und fordern dazu auf, die jeweiligen Herangehensweisen neu zu überdenken. Wichtig hierbei erscheint mir, dass innerhalb des künstlerischen Forschens der Prozess in den Vordergrund des künstlerischen Arbeitens gerückt wird - und weniger das Ergebnis. Denn der künstlerische Prozess hat in Bezug auf die Bewusstmachung der Umsetzung  (welche Entscheidungen habe ich wann und warum getroffen?) eine wichtige Bedeutung. Vereinfachend kann resümiert werden, dass  künstlerische Forschung Wissen generiert, bei dem das zu Erforschende sich im prozessualen Wechselspiel zwischen dem Wort und der Bildlichkeit befindet, die sich gegenseitig Übersetzungshilfe leisten. 

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